Dettinger Kabarett-Tage: Chor der Mönche
Auftakt der Dettinger Kabarett-Tage geglückt:
Schwäbisches A cappella – Quartett begeistert
Nach einer zweijährigen Kabarett-Pause war es endlich wieder so weit: Die Besucher waren erfreut, dass endlich mal wieder was geboten ist. Der „Chor der Mönche“ begeisterte beim ersten Kabarett-Abend der diesjährigen Reihe mit gnadenlos weltlichem Musikkabarett das Puplikum im Susanna von Zillenhart-Saal. Vier schwäbische Männer im besten Alter bezauberten am vergangenen Samstag mit Ihren außergewöhnlichen Stimmen, Charme und Witz. Der Einzug der Mönche in den Saal mit leuchtenden Kerzen und Mönchskutten war beeindruckend. Nach dem Ausblasen der Kerzen und als die letzten Töne Ihres Mönchgesangs verhallt waren, heißt es nach und nach: „Kutta ra“!
Zölibatfrei ging das Programm weiter und jeder Dame im Publikum wurde nahegelegt, mit der Auswahl der Liebe sorgfältig umzugehen: „Drum Schätzle, nimm oin aus am Ländle.“ Bei den allzeit schaffenden und sparenden Schwaben ist schließlich immer dafür gesorgt, dass genug Brennholz vor der Hütte liegt und die Wies „emmer sauber g’mäht“ ist. – Außer das Gesicht. Im Ofen kann aber nicht nur das Holz verbrannt werden. Denn in so einem Ofen, kann man all das verheizen, womit einen die Verwaltung versorgt. Es ist schon praktisch, so ein Ofen - schließlich schluckt der nicht nur unnötige Formulare, sondern vieles überflüssiges mehr und „gibt au no warm.“
Viele Musikstücke rankten sich um die gute alte Zeit wie beispielsweise vom „Rulaman“, der sich mit derlei Problemen wie Formulare und Anträge ausfüllen noch nicht herumschlagen musste. Lebhaft wird auch besungen, wie das Jodeln erfunden wurde oder das Tarifloch im Naldo-Verkehrsverbund mit dem man auf der Strecke bleibt und dann zum Entschluss kommt: „No laufe halt.“
Dass die vier Klösterbrüder aus dem Schwäbischen sind, ist nicht zu verkennen, denn sie mussten ein Loblied über den Most schreiben. Sie hatten festgestellt, dass es über alles und jeden ein Loblied gibt, nur nicht über den Most. Gründe für solch ein Lied gibt es genug: ein guter Most erfreut den ganzen Kerle, der Most ist ein guter Schwab und schafft von ganz alleine. Er fließt dahin wie Mittelstrahlurin!
In ihrem letzten Stück, Swabian rapsody, stellten die Schwaben treffend fest. Mir Schwoba sind gute Erfinder, kochen Gerichte wie Linsen mit Spätzle oder Maultaschen, mir sind geizig, mir händ Knitz, gebet nix! Drom lasset ons schwätza wia dr Schnabel gwachsa isch.: „Mir könnet älles... Außer hochdeutsch“