1089 erstmals urkundlich erwähnt
Auf der Markung des heutigen Dettingen an der Erms liegt müssen sich schon vor über tausend Jahren Menschen angesiedelt haben, davon zeugen zumindest spärliche Funde im Boden.
Im Jahr 1089 wird Dettingen an der Erms erstmals schriftlich erwähnt und zwar im Bempflinger Vertrag, einem Erbschaftsvertrag verwandter Adeliger. Dettingens älteste bebaute Teile umfassen den Bereich um das alte Rathaus, die Kirche sowie das heutige Bürgerhaus am Anger. Zu den ältesten Straßen gehören Teile der Hülbener Straße, Badstubengasse, Neuffener Straße und Schneckenhofengasse.
Das Bild zeigt Dettingen im Jahre 1853 (Bildnachweis: Heimatmuseum Dettingen)
Einige wenige geschichtliche Daten sollen hier erwähnt werden:
Jahr | Ereignis |
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1377 | Bei einem berüchtigten Raubzug der Reutlinger wird Dettingen angezündet, die sich dagegen wehrenden Männer wurden erschlagen. |
1482 | Graf Eberhard im Bart lässt ein Chorherrenstift für den Orden der „Brüder vom gemeinsamen Leben“ einrichten. Das heutige Schlössle bewohnen sie bis 1514. |
1554 | Mit Jacob Daumüller ist ein erster Schulmeister erwähnt. |
1575 | Die interessante Persönlichkeit und angesehene Susanna von Grafeneck, verheiratete Zillenhart, Tochter des Uracher Obervogts, zieht in das Schlössle ein. |
1634 | Im Dreißigjährigen Krieg erfolgt eine blutige Zerstörung wie seitdem nie wieder. Der Ort erholt sich nur langsam von dem Desaster |
1725 | Am Mühlkanal entsteht eine Ölmühle, deren Wasserrecht sich 140 Jahre später als segensreich für die Ortsentwicklung erweist. |
1801 | Beginn der Industrialisierung mit der Wagenfabrik Daumüller, gefolgt von der Papierfabrik zum Bruderhaus im Jahre 1861 sowie der Weberei Eisenlohr im Jahre 1865. |
1817 | Viele Dettinger wandern aus nach Nordamerika und Russland, allein in diesem Jahr waren es 87 Personen. |
In der 1831 erschienenen Oberamtsbeschreibung Urach, welche im Jahr 1831 erschien, wird Dettingen wie folgt beschrieben:
"Dettingen ist eines der größten und ansehnlichsten Dörfer des Königreichs. Es hat eine sehr angenehme Lage in dem fruchtbaren Ermsthale, worin hier noch Wein und Obst im Überfluß erzeugt wird. Der Ort hat ein s. g. Schlößchen – das Degenfeldische Haus – 1 Kirche, 1 Rathhaus, 2 Schulen, eine Knaben- und eine Mädchenschule mit zwey Schulhäusern – 4 Schildwirthschaften, 3 Mahlmühlen, 1 Öhlmühle, eine rühmlich bekannte Wagen-Fabrik mit 1 Eisenhammer, einer Säge- und 1 Schleifmühle; 1 Ziegelhütte, und jährlich zwey Vieh- und Krämermärkte…. Die Einwohner sind äußerst thätig und fleißig, aber der größere Theil ist arm."
Ausführliche Informationen zu der Geschichte Dettingens finden Sie in unserer Mediathek!
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Das Wappen
Das Dettinger Ortswappen ist in seiner heutigen Form erstmals aus dem 17. Jahrhundert überliefert. Es zeigt auf rotem Untergrund einen pfahlweis gestellten, goldenen Doppelhaken, dazu links und rechts je einen sechseckigen goldenen Stern. Der als Wolfsangel bezeichnete Doppelhaken stellt eine Fangeinrichtung zur einstigen Bekämpfung von Wölfen dar.
Der Bantelhannes
Eine Landsknechtsfigur ziert den Markt-(Lamm-)brunnen. Für Dettinger symbolisiert die Gestalt den beim berechtigten Bauernaufstand des „Armen Konrad“ anno 1514 engagiert agierenden, wohl freien Bürger Bantelhans. Er war eine charismatische, redegewandte Führungspersönlichkeit, die Albbauern zum Widerstand aufforderte.